MADAM – Ein Open-Source-Projekt von Der Kontext
Medienverwaltung ganz einfach
In den Themenausgaben von Der Kontext stecken jede Menge multimediale Inhalte. Bis zu 50-60 Bilder und Grafiken, 50-60 Video- und 20-30 Audioschnippsel. Damit diese in unterschiedlichen Browsern auf dem Desktop ebenso wie auf Mobilgeräten abgespielt und in guter Qualität angezeigt werden können, muss jede einzelne Datei weboptimiert, in unterschiedlichen Dateiversionen und je nach Einsatzort in unterschiedlichen Größen und Formaten gespeichert werden.
Bei einer so großen Menge an medienübergreifenden Dateien, wie in unseren Themenausgaben, ist dieses Bereitstellen, Versionieren und Verwalten schnell sehr zeitaufwändig. Diese Zeit möchten wir viel lieber in die redaktionelle Arbeit stecken, in die Recherche, die Inhalte und die Aufbereitung.
Lösungen versprechen sogenannte Asset-Management-Tools. Die meisten davon sind allerdings sehr teuer und bieten dennoch nicht den vollen Funktionsumfang, den wir uns wünschen.
Und wir sind sicher nicht die einzige Redaktion, die diesen Datei-Bereitstellungs-Arbeitsprozess hat. Im Prinzip betrifft dies alle, die online multimedia Inhalte anbieten und sich lieber auf die Redaktionsarbeit, als auf die Speicherung und Verwaltung von Daten, konzentrieren wollen.
Aus diesen Gründen arbeiten wir aktuell, dank der Unterstützung des MIZ (Medien und Innovationszentrum in Babelsberg), an einer Open-Source-Software, um genau für dieses Problem eine Lösung zu schaffen.
Getauft haben wir die Software “MADAM” – Multimedia Advanced Digital Asset Management. MADAM ist ein Asset-Management Tool, das medienübergreifend die Verwaltung und Konvertierung multimedialer Dateien für den optimierten Online-Einsatz ermöglicht.
Ihre Muttersprache ist Python, damit sie aber auch in anderen Sprachumgebungen problemlos eingesetzt werden kann, bekommt sie im kommenden Monat eine REST-Schnittstelle.
Der Code von MADAM wird direkt in die eigene Medienverwaltung integriert und spart durch die einfache Bedienung bis zu 80% der Zeit, die man sonst für die online-optimierte Umwandlung benötigt.
Arbeitsablauf mit MADAM
80% Zeitersparnis? Unglaublich? Für den Redakteur wird der Arbeitsablauf mit MADAM sehr einfach. Statt zuerst den/die Einbett-Ort(e) zu definieren, die Pixelmaße festzustellen, die Datei in die gewünschte(n) Abmaßung(en) zu speichern, dabei die endgültige Dateigröße auf ein Minimum zu konvertieren und dennoch die optische Qualität hoch zu halten, Informationen wie Copyright oder Lizenzinformationen zu speichern und Versionen der Dateien wieder auffindbar und logisch verwaltbar abzulegen, wird die Datei mit MADAM einfach nur hochgeladen.
Zum Beispiel ein Video: Es wird in der Medienverwaltung als Originaldatei hochgeladen und der Einsatzort über ein Auswahlmenü festgelegt. Fertig. Alle anderen Schritte erledigt MADAM alleine.
MADAM kann in jedes Medienverwaltungssystem integriert werden. Zu Beginn der Implementierung wird einmalig definiert, welche Dateigrößen und Einsatzorte benötigt werden. Diese Vorlagen werden dem Redakteur mit dem Upload in einer einfachen Auswahlmöglichkeit vorgeschlagen.
Das heisst, der Redakteur klickt nur auf die gewünschte Auswahl, wählt “upload” und MADAM speichert die Datei für den entsprechenden Einsatz in allen gewünschten Versionen selbständig.
Wie einfach die Einbindung in den Redaktionsprozess sein wird, zeigen folgende Entwürfe. Zu sehen ist die Der Kontext Medienverwaltung und die Einbindung von MADAM in diesen.
Für wen ist MADAM?
Ganz klar für Redaktionen, die viel mit multimedialen Inhalten arbeiten. Für sie wird der Arbeitsablauf wesentlich einfacher. Allerdings können die wenigsten Redakteure selbst programmieren und der Einsatz von MADAM ist daher Webentwicklern vorbehalten, die für Redaktionen die Content Management Software bereit stellen.
Als Entwickler muss man stets die Anforderungen seiner Kunden im Auge behalten und daher lässt sich MADAM im Grunde sehr einfach integrieren. Da das Projekt als Open-Source Lösung zur Verfügung steht, kann auch jeder seine eigenen Anforderungen damit umsetzen.
Schon fertig?
Die meisten Funktionen gibt es schon. Ein paar Kleinigkeiten werden aktuell noch programmiert und insbesondere die REST-Schnittstelle für andere Programmiersprachen umgesetzt.
Voll einsatzfähig wird MADAM Mitte Dezember sein. Da MADAM ein Open-Source Projekt ist, kann der aktuelle Entwicklungsstand live auf Git-Hub verfolgt werden. Wer selbst Hand anlegen möchte, kann dies dort natürlich ebenfalls. Wir freuen uns natürlich sehr, dass es schon einige Interessenten gibt, die MADAMs Service nutzen wollen. Feedback ist immer willkommen!
Dass wir dieses Asset-Management-Tool so schnell entwickeln konnten, verdanken wir insbesondere der Förderung des MIZ Babelsberg. Wir und MADAM bedanken uns hierfür sehr!